Coach’s Chat: Was du über Klappentexte nie zu fragen wagtest

Coach's Chat: Was du über Klappentexte nie zu fragen wagtest

Der Coach antwortet.

In diesen kleinen Dialogen begleiten wir fiktive Autorinnen und Autoren bei genau den Fragen, die jeder beim Schreiben von Blurbs irgendwann hat. Mal harmlos naiv, mal völlig verfahren, mal überraschend schmerzhaft — und immer ehrlich beantwortet von unserem virtuellen Klappentext-Coach.

Der Coach ist kein einzelner Mensch.
Er ist die gebündelte Erfahrung aus Hunderten Stunden Fachlektüre, unzähligen Praxisbeispielen und jeder Menge gescheiterter Buchrückseiten.

Kurz gesagt: Er weiß ziemlich genau, warum Leser kaufen. Und noch genauer, warum sie es nicht tun.

👉 Du liest hier keine Theorie — sondern Mini-Trainings aus dem echten Autorenleben.

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Lisa Autorin
Ich habe 160 Wörter. Kürzen oder lassen?
08:10

Coach
160 kann funktionieren, wenn jeder Satz trägt. Kürze nie nur auf Länge. Kürze auf Wirkung. Wenn etwas nicht verkauft: raus damit.
08:11
C

U
Tom Thriller
Wie viel muss ich vom Plot verraten?
08:50

Coach
Nur so viel, dass der Konflikt klar wird. Gefahr, Ziel, emotionale Spannung. Lösung bleibt im Buch.
08:51
C

U
Sandra Romance
Ich nenne den Ort. „Kleine Küstenstadt an der Ostsee…“ Gut?
09:30

Coach
Kann Stimmung erzeugen, ja. Aber nie an erster Stelle. Erst Konflikt, dann Setting. Ort ist Kulisse, nicht Aufhänger.
09:31
C

U
Markus Selfpub
Ich wollte mit einem Zitat starten: „Alles hat ein Ende. Nur wir nicht.“ Klingt das gut?
10:15

Coach
Ein Satz, der Neugier auslöst, ist erlaubt. Aber nur, wenn er den Konflikt antickt. Zitate ohne Kontext wirken schnell beliebig.
10:16
C

U
Nina Debüt
Wie emotional darf ich schreiben?
11:00

Coach
Sehr emotional. Leser kaufen keine Fakten, sondern Gefühle. Aber Emotion braucht Substanz. Kein Pathos, sondern echtes Risiko und Wunsch.
11:01
C

U
Paul Agentur
Muss ich klar sagen, welches Genre es ist?
11:45

Coach
Der Ton signalisiert das Genre. Leser spüren intuitiv, ob es Romance, Thriller oder Sci-Fi ist. Labels helfen, aber der Text muss den Ton tragen.
11:46
C

U
Clara Verlag
Ich habe 3 Subplots. Gehören die in den Klappentext?
12:30

Coach
Nein. Nur die Hauptlinie. Subplots machen den Blurb unklar. Ein Konflikt, eine Gefahr, eine Figur im Mittelpunkt.
12:31
C

U
Sophie
Meine Memoiren sind sehr persönlich. Darf ich im Klappentext direkt erzählen?
13:10

Coach
Ja, aber immer leserorientiert: Was kann dein Leser mitnehmen? Persönlich heißt nicht privat. Der Leser will sich selbst darin erkennen.
13:11
C

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Leon
Mein Ratgeber löst fünf Probleme. Soll ich alle nennen?
14:00

Coach
Nur das größte Problem nennen, das den Leser am meisten quält. Der Rest ergibt sich im Buch. Im Blurb zählt, was den stärksten Kaufimpuls erzeugt.
14:01
C

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Max
Ich habe „Der beste Ratgeber seiner Art“ geschrieben. Gut?
14:45

Coach
Eigenlob klingt nach Marktschreierei. Stärke dein Buch durch konkreten Nutzen, nicht durch Behauptung.
14:46
C

U
Anna Fantasy
Mein Setting ist komplex. Sollte ich „In einer Welt, in der…“ verwenden?
15:20

Coach
Bitte nicht. Leser folgen Menschen, nicht Welten. Zeig den inneren Konflikt der Figur, nicht das System der Welt.
15:21
C

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Chris
Ist Präsens zwingend? Mein Text klingt schöner in Präteritum.
16:05

Coach
Präsens wirkt direkter, dynamischer. Fast alle Verkaufsblurbs schreiben Präsens. Ausnahme bestätigen die Regel nur, wenn es extrem gut klingt.
16:06
C

U
Julia Testleserin
Mir fehlt am Schluss noch der letzte Kick. Tipps?
17:00

Coach
Der letzte Satz sollte keine Antwort geben, sondern die offene Frage zuspitzen. Emotion hochdrehen, Gefahr spürbar lassen.
17:01
C

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Sebastian
Ich schreibe Band 3 einer Serie. Wie viel Rückblick gehört in den Klappentext?
17:45

Coach
So wenig wie möglich. Der neue Konflikt muss für neue Leser funktionieren. Serien-Infos nur dezent ergänzen.
17:46
C

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Laura Lektorin
Woran erkenne ich, dass mein Blurb gut ist?
18:30

Coach
Wenn ein völlig Fremder nach dem Lesen fragt: „Und wie geht das aus?“, hast du es getroffen. Neugier ist das Ziel, nicht Erklärung.
18:31
C

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